Hornhechtangeln – Tipps und Tricks zum Fang der Silberpfeile

Eine alte Anglerweisheit besagt, wenn der Raps blüht, dann ist der Hornhecht an der Küste! Von Ende April bis in den Juli hinein kommen die Hornhechte zu tausenden an die Küste der Nord- und Ostsee um ihr Laichgeschäft zu verrichten. Bei guten Bedingungen kann man bereits vom Ufer sehen, wie sie durch das Wasser schießen – Die Silberpfeile sind nun in Fresslaune und mit den richtigen Techniken recht einfach zu fangen an den Stränden und Molen der Ostseeküste. Wer jetzt die flachen, krautigen Bereiche der Küste aufsucht hat die heißen Bereiche gefunden. Besonders beliebte Plätze um dem Hornhecht nachzustellen, sind die Inseln Rügen und Fehmarn, die Küsten um Eckernförde, Schleswig - Holstein und Mecklenburg -Vorpommern.

Die besten Fangzeiten für den Hornhecht

Die Hochsaison für den Hornhecht ist von Ende April bis Juni, aber auch im Juli sind noch Fänge möglich, danach wird es deutlich schwerer. Da der Hornhecht ein Sichträuber ist, bestehen die besten Chancen ihn zum Biss zu überreden an klaren, sonnigen Tagen mit sichtigem Wasser. Aber auch an verregneten, grauen Tagen lässt er sich fangen, solange das Wasser nicht zu trüb wird. Am erfolgsversprechenden sind die Mittag- und Abendstunden, aber die Silberpfeile lassen sich sehr gut über den Tag verteilt von den Morgen- bis in die frühen Abendstunden fangen.

Die Ausrüstung zum Hornhechtangeln

Die Ausrüstung zum Spinnfischen auf Hornhechte

Die Ausrüstung zum Hornhechtangeln ist recht ähnlich der zum Meerforellenangeln. Die optimale Rute für den Hornhecht ist eine leichte bis mittelschwere Spinnrute mit einer Länge zwischen 2,70m – 3,00m und einem Wurfgewicht von 10g – 40g. Hier gilt die Devise, so leicht wie möglich, so schwer wie nötig – der Hornhecht liefert an leichtem Gerät einen spritzigen Drill ab.

Die Angelrolle ist selbige wie beim Fischen auf Meerforelle. Eine Rolle in 2500er Größe bis hin zu einer 4000er reicht völlig aus. Als Schnur kommt eine geflochtene Hauptschnur zum Einsatz mit einem Durchmesser zwischen 0,10mm – 0,12mm mit einem monofielen Vorfach zwischen 0,25mm – 0,30mm. Alternativ kann eine monofile Hauptschnur zwischen 0,22mm – 0,25mm gefischt werden.

Die Ausrüstung zum Fliegenfischen auf Hornhecht

Die elegante Art zum Fang der Silberpfeile – Das Fliegenfischen. Mit einer Rute der Klasse #5 bis #8, einer Schwimmschnur, einem mindestens zwei Meter langem, monofilen Vorfach der Stärke 0,22mm und einer Fliege kommt man mit jeder Menge Spaß an den Fisch.

Die Ausrüstung zum Posen- & Sbirolinoangeln auf Hornhecht

Eine Rute zwischen 2,70m beim Watangeln bis zu 3,60m beim Uferangeln mit einem Wurfgewicht von 20g – 60g ist ideal. Zum Einsatz kommt eine monofile Hauptschnur zwischen 0,22mm – 0,30mm.

Für die Montage eignen sich schlanke Posen, Wasserkugeln und schwimmende Sbirolinos hervorragend. Das Vorfach sollte zwischen 60cm bis maximal 1,20m lang sein, da Hornhechte sehr dicht unter der Oberfläche entlang ziehen. Langschenklige, dünndrahtige Haken in Größe 2 bis 6 greifen ideal im Hornhechtschnabel.

lange, dünndrahtige Haken greifen perfekt im Schnabel des Hornhechts
Lange, dünndrahtige Haken greifen perfekt im Schnabel des Hornhechts

Die Top – Köder zum Hornhechtangeln

Spinnfischen

Blinker: schlanke Meerforellenblinker (Tipp: den Drilling ein bis zwei Zentimeter durch ein Stück monofile Schnur hinter dem Blinker laufen lassen, um Fehlbisse zu vermeiden), Inline – Blinker; 12g – 30g

Spinner: Spinner Größe 2-4

Fliegen/Streamer: Garnelen- und Kleinfischimitate, Tangläuferimitate

Wobbler: Meerforellen Modelle ohne Tauchschaufel, kleine, schlanke, fingerlange Twitchbaits mit maximal einem Meter Lauftiefe

Naturköder für Posen- Sbirolinomontagen:

Herings-/Makrelen-/Hornhechtfetzen: in dünne Streifen geschnitten, mehrfach auf den Haken gezogen – ein optimaler Köder

Sandaal: im Ganzen oder halbiert auf Haken und Vorfach gezogen

Garnelen: Schale und Kopf entfernen (oder fertig aus dem Kühlregal)

Seeringelwürmer: immer ein gängiger Köder auf alle Ostseefische!

Geheimtipp: dünne, längliche Speckstreifen mit Fettrand – ein unwiderstehlicher Köder für Hornhechte!

Wichtig: Beim Angeln mit Naturködern ist eine Kühlbox zu empfehlen, damit die empfindlichen Köder auch bei warmen Temperaturen den ganzen Tag über frisch bleiben! Beim Angeln mit der Spinnrute, aber auch mit den diversen Naturködern lassen sich eine Vielzahl der Ostsee-Räuber überlisten.

Die Köderführung

Der Hornhecht ist ein Räuber, welche seine Beute jagt. Um flüchtende Beutetiere zu jagen lauert er in der oberen Wassersäule, weshalb nicht zu tief gefischt werden sollte. Alle genannten Köder können langsam bis mäßig schnell eingekurbelt werden, an manchen Tagen mögen die Silberpfeile es etwas agiler, da kann der Köder richtig schnell geführt werde. Insbesondere zum Angeln mit Posen- Sbirolinomontagen eignet sich leicht ablandiger, oder seitlicher Wind, so treibt die Montage perfekt über verdächtige Stellen, wie Tangfelder und Leopardengrund. Ebenfalls wird so effektiv eine große Fläche ohne viel Aufwand abgefischt.

Zubereitung des Hornhechts

Der Angeltag ist vorbei und du konntest einige Hornhechte erbeuten? Super, dann steht einem leckeren Abendessen nichts mehr im Wege. Der Hornhecht ist ein etwas unterschätzter Speisefisch – zu Unrecht! Egal, ob geräuchert, gebraten, oder gegrillt, der Hornhecht schmeckt ausgezeichnet. Für alle Rezepte sollten die Hornhechte vorher entschuppt werden, da sie zahlreiche, leicht lösliche Gräten haben, die möchte niemand auf dem Teller. (Tipp: Die Hornhechte noch am Strand einige Male durch den Sand ziehen, so lösen sich rasch alle Gräten.)

Räuchern:

Vor dem Räuchern sollten noch Schwanz und Kopf des Fisches entfernt werden, danach darf er für fünf bis zehn Stunden in die Räucherlake. Räucherlaken gibt es in verschiedensten Ausführungen, je nach Geschmack. 80g -100g der Lake werden auf einen Liter Wasser gegeben.

Nach dem Einlegen sollte der Fisch ca. eine Stunde an der Luft trocknen, danach darf er für etwa 20 Minuten in den Rauch bei 60 bis 80 Grad Celsius. (Die Räucherzeit variiert je nach Räucherofen und Fischgröße) Tipp: Den Hornhecht innerhalb der ersten 24 Stunden nach dem Räuchern verzehren, da er wenig Fett besitzt und schnell trocken wird.

Braten & Grillen:

Den Hornhecht einfach in kleinere Stücke schneiden, etwas würzen und wahlweise in Mehl wenden und in der Pfanne gold-braun braten. Für den Grill die gewürzten Fisch-Stücke bei geringer Hitze kurz garen und anschließend etwas bräunen, um ein Austrocknen zu vermeiden.